Die Oberburg

Machtspiele

Die Oberburg, einst Stammsitz der Koberner Herren, erhebt sich malerisch auf einem Bergrücken hoch über der Mosel. Obwohl die Stadt Kobern seit 980 mehrmals in verschiedenen Quellen erwähnt wurde, liegt die Geschichte der Oberburg (oder Altenburg) im Dunkeln. Die Ritter von Kobern hatten seit 923 den Kaiseradler in ihren Armen, weil sie Reichsritter waren und daher deutschen Königen und Kaisern unterstanden.

In einer Urkunde von Erzbischof Meginher wird Ludovicus de Couverna 1129 als erster Ritter und Minister erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass die Oberburg ein geeignetes Zuhause für dieses Amt war und lange vor 1129 existierte. Gerlach I. von Cobern-Isenburg gelangte durch die Heirat der Erbin der Adelsfamilie Koberner in den Besitz der heute veralteten Burganlage. Er hatte einen Streit mit dem Erzbischof von Trier. Er baute dann die Neuerburg (oder Niederburg) im Jahr 1190 und erneuerte die Altenburg-Anlage.

1195 wurden die Altenburg und die Niederburg erstmals urkundlich erwähnt. Dementsprechend musste Gerlach I. von Cobern-Isenburg beide Burgen an Erzbischof Johann abgeben, weil er die Niederburg gegen den Willen des Erzbischofs erbaut hatte. Er erhielt beide Burgen als Lehen und wurde das Lehen der Bischöfe von Trier.

Die heutige Anlage, direkt neben der Matthias-Kapelle gelegen, besteht hauptsächlich aus dem aufwendig restaurierten Wohnturm mit angrenzendem Restaurant und Weinbar. Die Überreste der Mauern und der mächtige Platz zeugen noch heute von der Stärke der Mitte des 12. Jahrhunderts erbauten Festung. Der gesamte Komplex enthielt einst einen 40 x 110 m großen Innenhof und wurde 1988 durch umfangreiche archäologische Ausgrabungen eröffnet. Auf dem Burgberg wurden prähistorische Überreste (wahrscheinlich aus der Eisenzeit) und Überreste einer römischen Siedlung gefunden. Es wurden auch verschiedene Postgruben und -löcher entdeckt, die aus Posthäusern oder Befestigungen stammten.

Die Bewertung als keltischer Hügel – ideal an diesem exponierten Punkt – ist klar. Ein weiterer Hinweis auf die Kelten ist ein 3 km langer Weg nach Goloring, einer keltischen Kultstätte. Haben die Kelten diese Verbindung bereits genutzt?

Ein Geheimnis, das wahrscheinlich für immer im Dunkeln verborgen bleiben wird …

Hotel Haupt